Borussia Dortmund hat die Generalprobe für das Champions-League-Achtelfinale gegen Schachtar Donezk gründlich verpatzt. Beim überraschenden 1:4-Debakel gegen den HSV, zeigte die Abwehr wieder einmal erhebliche Schwächen.

Zum Beginn der Rückrunde sah es so aus, als könnte de BVB endlich konstant gute Leistungen auf den Platz bringen, seit Samstag müssen sich die Fans wohl wieder mehr auf eine Berg- und Talfahrt einstellen. Die Meisterschaft können die Schwarz-Gelben endgültig abhaken, jetzt gilt es in der Champions-League am Ball zu bleiben.

Am Mittwoch muss die Mannschaft in der Ukraine gegen Schaktar Donezk antreten. Es steht zu hoffen, dass sie den Schalter umlegen und wieder in den „Champions-League-Modus“ wechseln wird. Mit einer ähnlichen Leistung wie gegen Hamburg, würde der BVB in der Donbass-Arena eine weitere Klatsche beziehen.

Der ukrainische Meister ist in blendender Verfassung und führt die heimische Liga mit sensationellen 51 Punkten aus 18 Spielen souverän an. In der Vorrunde der Königsklasse verwies die Mannschaft von Mircea Lucescu die hoch gehandelte Konkurrenz der Gruppe E – Chelsea und Juve – auf die Plätze. Die Blues mussten nach einer Niederlage in Donezk sogar den Gang in die Euro-League antreten.

Schachtar hat sich in den letzten Jahren vom Underdog zu einer festen Größe im europäischen Fußball gemausert. Den vorläufigen Höhepunkt der jüngsten Erfolgsgeschichte bildete der Uefa-Cup-Triumph von 2009. Das Erfolgsgeheimnis des Klubs liegt in der Mischung aus brasilianischem Samba-Fußball und knallharter ukrainischer Defensive. Die Klubführung hat mit ihren Millionen acht Brasilianer nach Donezk geholt, die für die Tore des amtierenden Meisters sorgen.

Zuletzt musste Donezk aber einen herben personellen Rückschlag hinnehmen. Stürmer Willians, der Knipser im Team von Lucescu, hat den Klub für 35 Mio. Ablöse verlassen. Er ist praktisch nicht zu ersetzen und wird gegen Dortmund nicht mehr zur Verfügung stehen.

Aufgrund der Heimstärke der Ukrainer – sie haben in dieser Saison erst in Spiel zu Hause verloren – wird Borussia  Dortmund nicht als Favorit nach Donezk reisen. Die Buchmacher sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen voraus, den ausgeglichenen Siegquoten entsprechend, könnte es am Mittwoch gut zu einem Unentschieden kommen.